Foto: Auditorium der Bucerius Law School, (c) Vincent Lütkens and his incredible iphone. |
Wie demonstriert ein Staat seine Macht? Zu Kaiser’s und
König’s Zeiten war die Symbolik klar: Zepter und Reichsäpfel, Roben und Zofen,
Schlösser und Kutschen. Im säkularen Staat, in dem Macht ein flüchtiges, weil
vom Volk auf Zeit verliehenes Ding ist, sind solcherlei Gebärden nicht mehr
erforderlich. Und trotzdem lebt Politik von Symbolik. (Und nicht nur Politik:
den Hamburgern sei an dieser Stelle einer ihrer größten Denker zur Lektüre
empfohlen: Ernst Cassirer, Philosophie der symbolischen Formen). Beeindruckend war
es daher und sollte es wohl auch sein, wie José Emanuel Barroso, Präsident der
EU-Kommission anlässlich seines Vortrages an der Bucerius Law School mit
Eskorte vorfuhr. Nicht im Bild: weitere sieben dunkle Limousinen, in denen die
Entourage mitfuhr.
Im Gegensatz zu dieser Inszenierung säkularer Macht stand
die Diskussion im Auditorium: Offen, schlagfertig, und gut informiert
präsentierten sich die Studierenden der Hochschule, ebenso frank und
gleichzeitig überzeugend antwortete der Europäer Barroso - ohne Königsallüren, dafür mit guten Argumenten. Der Aufklärung sei Dank; immerhin eine europäische Errungenschaft, um deren weltweite Geltung und Durchsetzung heute mehr denn je gerungen werden muss.
Und wie demonstriert eine kleine, aber konsequent private
und auf Exzellenz bedachte Hochschule ihre Bedeutung? Mit einem Symbol, dass
dem Selbstverständnis einer bürgerlichen Hansestadt entspricht, Zugehörigkeit
vermittelt und den Träger zugleich ziert: mit der Krawatte der Bucerius Law
School. So kann unser EU-Präsident künftig beides: seine Bedeutung offen und
seine Verbundenheit subtil zeigen…
Er bekommt aber auch nur die 5er KRAD Staffel, die jeder Regierungschef auf offiziellem Besuch in Deutschland bekommt
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